Nach
über 20 Jahren Suche habe ich endlich eine der Afrika-Mappen von
Hans Anton Aschenborn bekommen. Was nicht nur ein Bedürfnis gestillt
hat, sondern neben Antworten auch neue Fragen aufgeworfen hat.
Da
die Mappe so selten ist und missverständliche bibliographische
Angaben im Internet kursieren, zuerst einige Klarstellungen.
Aschenborns „Afrika-Mappe“ mit 12 Lithographien entstand im
zeitlichen Zusammenhang mit der Mappe „Afrikanische Tierköpfe“
(Linolschnitte) zwischen 1917 und 1920, als er aus der
Kriegsgefangenschaft wieder auf seine Farm entlassen wurde. Von
dieser Schaffensphase haben viele schon einmal etwas gehört, weil er
für die Linolschnitte Reste des Fußbodenbelages aus seiner Küche
benutzt hat. Das beeindruckt und bleibt in Erinnerung.
Nach
dem Verkauf seiner Farm 1920 siedelte er erst nach Stellenbosch
(Südafrika) aber schon bald nach Kiel. Die Afrika-Mappe ist im
Kunstverlag „Kupfer & Herrmann“, in Berlin erschienen, man kann
davon ausgehen, daß dies nach Aschenborns Rückkehr nach Deutschland
erfolgte. Wahrscheinlich waren mitgebrachte Zeichnungen die Vorlage
für die Steindrucke. Kaum vorstellbar, daß er schon auf seiner Farm
primitive Steindrucke anfertigte und diese oder gar die Drucksteine
mit nach Deutschland brachte. Das tatsächliche Erscheinungsjahr
konnte bisher nicht bestimmt werden, es dürfte aber zwischen 1921
und 1925 liegen. Bekanntlich eine Zeit von Nachkriegsdepression,
Wirtschaftskrise und Inflation, in der kaum jemand Geld und Sinn für
eine Kunstmappe hatte. Die verkaufte Auflage wird verschwindend
klein gewesen sein.
1974
fertigte der Phoenix-Verlag in Pretoria (Südafrika) einen Reprint
der Mappe, daher die oft falsche Angabe des Erscheinungsjahres 1974
bei Kupfer & Herrmann. Die Reprints waren limitiert (100 Exemplare?)
und hatten 13, statt 12 Tafeln. Welche Tafel neu dazu gekommen war
und warum, ist leider unklar. Dieser Reprint ist praktisch das
einzige, was von der „Afrika-Mappe“ in den letzten Jahrzehnten zu
finden war. Alle paar Jahre wird ein Exemplar versteigert oder zum
Kauf angeboten. Ein Original aus den 1920ern wurde weder angeboten
noch konnte überhaupt ein Verbleib festgestellt werden. Woher der
Phoenix-Verlag seine Vorlage hatte ist unbekannt.
Wer
Antworten auf die vielen Unbekannten zur Afrika-Mappe hat, ist
herzlich eingeladen Licht ins Dinkel zu bringen. Hier die 13 Tafeln
des Reprints von 1974. Nicht alle Tafeln haben Titel.
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