Mit
diesem Buch will ich ein neues geschichtliches Ereignis ansprechen:
Den Araberaufstand 1888 in Deutsch-Ostafrika. Es führt zu weit hier
den Ablauf der Ereignisse eingehend zu beschreiben, jedoch erscheint
erwähnenswert, dass der Kampf der Wissmann-Truppe im Auftrag der
Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) gegen arabische Händler,
Teile der indischstämmigen Oberschicht und einige aufgewiegelte Stämme
über Hundert Jahre als Bekämpfung des Sklavenhandels galt. Seit
neuestem wird der Aufstand jetzt aber von einigen Historikern als
„Freiheitskampf der unterdrückten Bevölkerung“ gegen die
Willkürherrschaft der deutschen Kolonialverwaltung erklärt.
Eine
äußerst gewagte Interpretation. Wenn man sich nur ganz einfach die
Anführer des Aufstandes, ihre Geschäftstätigkeit und den Zeitpunkt des
Aufstandes ansieht. In dem Moment, da die DOAG ihre Fahnen aufzieht,
versucht den Küstenhandel zu übernehmen und den Sklavenhandel
endgültig zu unterbinden, da schlagen mächtige Händler los, die dort
bisher quasi ein Handelsmonopol besaßen. Sie schicken ihre
Privatarmeen gegen die deutschen Kaufleute und wiegeln Teile der
Bevölkerung mit religiösen Parolen gegen die Ungläubigen auf, mit
denen sie vorher nie Probleme hatten Geschäfte zu tätigen. In meinen
Augen war es einfach ein Kampf um Geld und Einfluss.
Über
den Araberaufstand gibt es wohl über 30 Bücher. Warum hier das Buch
von Hugold von Behr? Nun es ist nicht nur eines der seltensten Bücher
zum Thema. Es ist von einem Insider, einem unmittelbar aktiven
Truppenoffizier geschrieben - gilt also als Primärquelle, wurde vom
Reichskommissar Hermann von Wissmann selbst mit einem Vorwort
„geadelt“ und es ist schön anzuschauen. Auch wegen der Illustrationen,
die mal wieder von dem uns längst bekannten Maler Rudolf Hellgrewe
stammen.
Hier das farbige Titelbild und einige Holzstiche als Beispiele:
|