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Buschiri, der Feind der deutschen Kolonien
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von
Arne Schöfert |
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Im
Frühjahr 1889 sind in der deutschen Öffentlichkeit die
Rollen im ostafrikanischen Araberaufstand, der hier schon
mehrfach Thema war, klar verteilt. Dort der grausame
Sklavenhändler, Buschiri ben Salim, der vermeintliche
Urheber und Kopf des Aufstandes und hier der untadelige,
weiße Ritter Major Wissmann, der zur Bekämpfung des
Sklavenhandels ins dunkle Afrika entsandt wurde. Als der
Unhold zur Strecke gebracht war, herrschte Genugtuung über
seine Hinrichtung. Beide Protagonisten in diesem
historischen Schauspiel waren, wie wir heute wissen,
deutlich überzeichnet. |
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Dutzende
Publikationen machten sich das Thema zu eigen, meist mit
Wissmann schon im Titel. Eine auffällige Ausnahme bildet das
Jugendbuch „Buschiri, der Feind der deutschen Kolonien oder
der Aufstand in Ostafrika im Jahre 1888“ von Josef Kemper,
erschienen in der Jugendperlen-Reihe für die katholische
Jugend der Herman-Hubertus-Stiftung (um 1900), denn es hat
Buschiri im Titel. Ein Grund das sehr seltene, aber leider
auch schlichte Jugendbuch hier vorzustellen. Dies war nur
möglich, dank der freundlichen Unterstützung von Dr. Eckl
vom
Antiquariat Welwitschia.
Nach dem KVK ist das Buch in keiner deutschen Bibliothek zu
finden. |
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Angelpunkt
der Geschichte ist das Schicksal einiger Angehöriger
des Washirombo-Stammes aus der Nähe des
Tanganjika-Sees. Während eine Gruppe auf Jagd ist,
wird das Dorf von Sklavenhändlern überfallen.
Frauen, Greise und Kinder abgeschlachtet, nur
kräftige Männer als Sklaven verschleppt. Die
Beschreibung der Vorgänge ist teils drastisch. Als
die Jäger zurückkehren und sehen was passiert ist,
suchen Sie Hilfe bei den Missionaren und den
Deutschen. Im Laufe der Erzählung teilt sich die
Gruppe auf, bis sich das Schicksal aller am Ende
klärt. Immer wieder wird das diabolische Treiben der
Sklavenhändler erzählt, die sich nicht scheuen
gemeinsame Sache mit menschenfressenden Hilfsvölkern
zu machen. Dies sind dann auch jene, die sich nicht
an Buschiris Zusage halten, keine Missionsstationen
und Klöster zu überfallen.
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Das
Gemetzel auf der Missionsstation Pugu zieht auch wieder
einzelne Washirombos in die Geschichte, die vorher von der
deutschen Marine aus einem Sklavenschiff gerettet wurden
und die es dorthin verschlagen hatte. Einige schließen sich
der Schutztruppe an, andere lassen sich taufen oder werden
sogar Klosterbrüder. Buschiris Ende am Galgen erfüllt sich
nach einigen Niederlagen gegen die Stationsverteidiger von
Dar-es-Salaam und Bagamoyo, sowie der eintreffenden
Schutztruppe unter Wissmann.
Erwähnenswert
ist die sehr positive, menschliche Darstellung der
Schwarzen, die von europäischen Missionaren und den
Deutschen gut behandelt werden. Eingehend werden ihre
Sitten, Erzählungen und Gebräuche beschrieben, immer wieder
deren Menschenwürde und die Gleichheit vor Gott betont. Der
Leser und die Protagonisten erfahren klar, wer die Bösen und
wer die Guten sind. Wo Sklavenhändler und verbündete Stämme
martern, erschlagen oder verschleppen, helfen die deutsche
Schutztruppe und die Missionare. Der Tenor ist klar: das
Leben unter der Schutzherrschaft der Deutschen ist das
Beste, was Ihnen passieren konnte.
Hier die Abbildungen aus dem Buch, die man meint schon alle
mal woanders gesehen zu haben - bis auf das kuriose, wenig
schmeichelhafte Bild von Major Wissmann…
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