Erst
der verlorene Weltkrieg, dann der aufgezwungene Friedens-vertrag von Versailles.
Nicht nur die demokratische Regierung, sondern die ganze junge Weimarer
Republik wurde an den Rand des Abgrundes gedrückt. Das „Trauma Versailles“,
die folgende Inflation und Massenarbeitslosigkeit waren sicher nicht die
alleinigen, aber wesentliche Wegbereiter für Hitlers spätere Machtergreifung.
Die Artikel zu den verlorenen Kolonien (§ 119-127) gehörten da noch zu
den kleinsten Sorgen des deutschen Volkes. Die Abtretung von Reichsgebiet,
Entwaffnung, Material- und Geldzahlungen in unvorstellbaren Höhen für
Generationen waren den Menschen viel näher als die fernen Kolonien, die
in ihren Augen bisher schon viel zu viel Geld gekostet hatten.
Natürlich war der Friedensvertrag Inhalt vieler Publikationen. Eine der
originellsten ist die „Reparationsfibel“, in der namhafte Karikaturisten
ihr Können zeigten. Th. Th. Heine vom Simplicissimus bewegte gleich mehrere
Zeichner seiner Redaktion (Olaf Gulbransson, Wilhelm Schulz und Eduard
Thöny) zur Mitarbeit. Aber auch Oskar Garvens vom Kladderadatsch war mit
dabei. Mit den Mitteln der Satire klagen sie 1931 bissig über die unfairen
Vertragsbestimmungen.
Das Buch wurde übrigens viersprachig (Deutsch, Englisch, Französisch und
Spanisch) getextet.
Hier einige Bilder
aus der Fibel:
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