Jung-Deutschlands Flotten- und Kolonial-Kalender


(von Arne Schöfert)

 

Wenn man sich länger mit der deutschen Kolonialgeschichte beschäftigt, hat man unweigerlich Berührungen mit der Jung-Deutschland Bewegung. Vor allem wegen Bildern von Jungen mit Uniformen, die an die Schutztruppen-Uniform angelehnt waren und auch wegen Kolonialkalendern, die man im Antiquariat zum Stichwort Kolonialgeschichte findet.

Ohne hier ausführlich auf die Philosophie und Geschichte der Bewegung einzugehen, kann man diese wohl knapp folgendermaßen beschreiben. Aus der Idee, daß die Jugend Deutschland fortentwickelt, sich für Hebung, Wohlstand und Entwicklung, aber auch für die Verbreitung des Deutschtums in der Welt einsetzt, wurde 1911 ein staatlich organisierter Dachverband zur Wehrerziehung der Jugend: der Jungdeutschland-Bund. Obwohl eine Einordnung als Pfadfinderorganisation nahe liegt, ist dies meines Erachtens wegen der militärischen Prägung unangemessen.

In den Flotten- und Kolonialkalendern sind oft ganz nette Illustrationen. Es lohnt sich, mal herein zu sehen. Hier die farbigen Einbandbilder der ganzen Reihe von 1908 bis 1918. Unbekannt ist, warum der 1913er Kalender in zwei Versionen gedruckt wurde. Vielleicht kamen die Druckvorlagen von Willy Stöwer zu spät und der erste Druck bekam die Bilder des 1910er Kalenders? Inhaltlich sind beide Versionen gleich.

Die Kalender erschienen alle beim Stürtz-Verlag aus Würzburg, spätestens ab 1915 mit Unterstützung der Deutschen Kolonialgesellschaft.

 

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