Liesegang Glasdia-Serie 645 „Unsere Kolonien“


(von Arne Schöfert)

 

Hier beschäftigen wir uns heute mit Glasdias. Kunststoffdias werden die meisten noch kennen, ebenso das Verfahren, wobei die Dias einzeln oder in Magazinen in den Projektor eingeführt wurden. Die Vorläufer der Kunststoffdias waren aus Glas, wegen der Empfindlichkeit ( Bruch oder Kratzer ) regelmäßig in stabilen Metallrahmen verkauft.

Als Vorläufer von Dias gelten die Glasbilder der „Laterna Magica“, worauf vielleicht an anderer Stelle mal eingegangen werden kann.

Diaprojektoren der Firma Liesegang waren in Deutschland bis zum Niedergang der Diafotografie sehr verbreitet. Die Firma erlosch lt. Wikipedia 2004. Was weniger bekannt ist, ist daß die Firma bereits seit 1854 bestand und demnach schon im Kaiserreich tätig war. Schon damals vertrieb Liesegang neben Projektoren auch viele Dia-Serien. In der Zeit unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg waren das Glasdia-Serien im Format 8,5 x 10 cm, schwarz-weiß oder handkoloriert. Mir fiel hier die Serie 645 in die Hände, die 12 Bilder unter dem Titel „Unsere Kolonien“ darstellte.

Mit Hilfe des Düsseldorfer Filmmuseums, wo das Firmenarchiv der Firma Liesegang bewahrt wird, konnte die Serie auf 1913 datiert werden. Auch der Titel des leider fehlenden Bildes Nr.10 „Hauptstraße in Tsingtau“ fand sich in einem alten Katalog.

Die Bilder selbst sind wenig spektakulär, die meisten meint man irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Trotzdem ein interessantes Fundstück im unscheinbaren Karton, selbst wenn man die Bilder nur vor das Licht hält.

 
 


 

 

1) Plantagenhütten, Togo

2) Kaffee-Pflücken

3) Anzapfen einer Ölpalme

 
 
4) Riesenbaumwollbaum,
     Kamerun

5) Mangroven-Kreck

 6) Swakopmund

 
 
7) Hererowerft 8) Ansicht von Dar es Salaam 9) Bucht von Kiautschou
 
 
 
10) Hauptstraße in Tsingtau

11) Szenerie auf Samoa

12) Eingeborener aus Polynesien

 

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