Südsee-Erinnerungen
 von Franz Hernsheim

Dass die frühen deutschen Kolonialpioniere vielseitig sein mussten ist bekannt. Viele Schutztruppler waren nicht nur Soldaten, sondern auch Handwerker, Geographen, Biologen oder Völkerkundler. Gleiches galt für die Kaufleute, obwohl deren Interessen in der Regel eher im auskömmlichen Handel lagen.
Wenn dann ein Kaufmann, der nebenbei auch noch Consul des Deutschen Reiches auf Jaluit ist, sich völkerkundlich betätigt und zusätzlich künstlerisch begabt ist, so ist das eine Ausnahme. Das Buch „Südsee-Erinnerungen 1875-1880“ (erschienen 1884) ist übrigens eine ebensolche Ausnahme. Wenige Bücher aus der frühen deutschen Zeit in der Südsee haben Farbbilder. Hernsheims Buch hat gleich 13 herrliche Chromlithografien seiner selbst gemalten Bilder zusätzlich zu weiteren Schwarzweißbildern.
Hernsheim beschreibt im Buch seine Erlebnisse auf Jaluit, Palau, Yap, Kusaie, Ponape und Matupi. Solche Berichte und Bilder über erste Kontakte von Europäern mit Einheimischen sind für die heutigen Ethnologen ein Schatz. Unter dem Einfluss der „Zivilisation“ verändern sich die Einwohner vorher unberührter Gegenden und verlieren unwiederbringlich große Teile ihrer alten Traditionen.
Schön früh benutzten andere Maler Hernsheims Bilder als Vorlage für ihre Werke. So wie zum Beispiel O. Schulz, dessen Bild der Station Jaluit im Geographiebuch "Australien und Ozeanien" von Prof. Wilhelm Sievers (Bibliographisches Institut, Leipzig 1895) enthalten ist.

Hier alle 13 Farblithographien:

 

 

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