Heinrich
Herold hat sein Buch um 1893 geschrieben, um der reiferen Jugend die
jüngsten Vorgänge im fernen Süden zu erzählen. Der Name ist aber nur
ein Pseudonym von
Andrä Heinrich Fogowitz
(1858-1909). Die beiden muslimischen Hauptfiguren sind der Türke
Amru Sagha und sein Freund, der Albane Halef ben Korytza. Sagha ist
auf der Suche nach seiner von Sklavenhändlern verschleppten Tochter
Fatimeh – deren Befreiung zum Ende des Buches aus gelingt.
Durch
geschickte Vernetzung von Gegenwartserzählung mit vielen Rückblicken
auf das Wirken der beteiligten Personen, unter anderem Carl Peters,
Wissmann, Emin Pascha und Henry Morton Stanley, schafft Herold (bzw.
Fogowitz) es auf 138 Seiten eine Geschichte zu erzählen, die
praktisch alle wichtigen Geschehnisse von 20 Jahren beinhaltet. Vom
Beginn des großen Sklavenhandels über den Araberaufstand, den
Mahdi-Aufstand im ägyptischen Sudan bis zu den Expeditionen zur
Rettung Emin Paschas. Seine Protagonisten sind durch wechselnde
Verpflichtungen und Wanderungen immer involviert. Dabei bleibt der
Autor weitgehend historisch korrekt, der junge Leser verliert nicht
den Faden und ist kurzweilig unterhalten. Wer die Schurken des
Buches sind, ist schnell klar. Das Treiben der skrupellosen
Sklavenhändler zerstört nicht nur das vorherige, friedliche
Miteinander der verschiedenen Völkerstämme, sondern ist die Wurzel
jahrelanger Kriege.
Höhepunkt
der Erzählung ist der bejubelte Einzug von Stanley, Emin Pascha und
Wissmann im deutsch-ostafrikanischen Bagamoyo, was auf der
Einbandillustration von Walter Zweigle (1859-1904) zu sehen ist. Die
Helden ihrer Zeit vor ihren Fahnen. Dies und die weiteren 4 Bilder
im Inhalt sind folgend vorgestellt.
Das
Buch ist in deutschen Bibliotheken seltener zu finden als im
Antiquariatshandel. Dort auch nicht teuer, vielleicht, weil der
Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte nicht gleich erkennbar ist. |