„L'Illustré National
Histoire anecdotique de la guerre européenne
von Arne Schöfert

Mal wieder ein Blick über die Grenze nach Frankreich. Illustrierte Kriegszeitungen gab es wohl überall in den kriegsführenden Nationen des Ersten Weltkrieges. Die bekannteste Zeitung im Deutschen Reich war die „Allgemeine Kriegszeitung“ der Union Deutsche Verlagsgesellschaft, wo bekannte Künstler wie Anton Hoffmann oder Willy Stöwer Bilder beitrugen. Das ständig gleiche Titelbild war anfangs in Farbe, dann nur noch in schwarz-weiß und wirkt für heutige Augen einfallslos und dröge. Überhaupt waren bunte Bilder eher rar und wurden im Verlauf des Krieges immer weniger – vermutlich aufgrund der Versorgungssituation.
Das französische Pendant der L´Illustré National ist dagegen geradezu revolutionär modern. Immer neue farbige Titelbilder zu aktuellen Vorgängen. Da wurde das Interesse von Passanten zum Kauf ganz anders angesprochen, als beim deutschen Blatt, wo anscheinend jahrelang dieselbe Zeitung am Kiosk auslag. Der Vergleich zwischen einem Comicheft und dem Ärzteblatt liegt nahe.
Die innere Doppelseite war (soweit ich weiß) immer farbig. Hiervon sind mir drei Bilder zum Krieg in den deutschen Kolonien bekannt:

 

 
Heft 36 – Einnahme der Forts von Tsingtau durch die Japaner. Kurioserweise sogar mit einem Schutztruppler in Uniform. Der Illustrator wußte es nicht besser.
 

 
Heft 73 - Einzug der südafrikanischen Truppen unter General Botha in Windhuk am 12.05.1915
 

 
Heft 78 - Sieg der verbündeten Engländer und Franzosen im Juli 1915 bei Garua in Kamerun (hier als Schlacht von N´djassi bezeichnet).
 

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