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Münchner
Bilderbogen Nr. 1126 |
von
Arne Schöfert |
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Der
46. Bogen zum Überthema „Die Welt in Bilder“ trägt den
Untertitel „Deutsch-Ostafrika“
und ist der letzte Kolonialbogen Leutemanns.
Erschienen ist er 1895.
Ein
Jahr nach der Fertigstellung erblindete Leutemann und seine
Karriere als bekannter Tiermaler war beendet.
Die
ersten beiden Bilder scheinen zusammen zu gehören. Eine
Karawane auf dem Marsch zu einer Station am Victoria-See…
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Auf
dem ersten Bild wieder ein Angriff eines Tieres. Diesmal ein
Rhinozeros, das zwischen den Trägern Chaos verursacht. Der
deutsche Führer legt links sein Gewehr zum Schuß an.
Ob
der Träger ganz links sich den Kopf hält, weil er in Panik
ist oder bei der Flucht gegen den Baum gerannt ist, bleibt
offen.
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Im
zweiten Bild die glückliche Ankunft bei der Station. Die
Reisenden werden mit offenen Armen begrüßt. Man bekam selten
Besuch von Landleuten in dieser Zeit. 1895 konnten Monate
oder Jahre vergehen, bis es dazu kam. Und da war es auch
egal ob es ein Bayer, Sachse oder Preuße war…
Dies
Bild eignet sich auf den ersten Blick ganz hervorragend für
Illustrationen von Antikolonialismus-Texten: Ein Weißer wird
hier von Schwarzen getragen! Dass das aber beim Anlanden ein
völlig normaler Vorgang ist, wenn Dinge an Land gebracht
werden müssen, die nicht nass werden sollen, ist unter
Unbedarften weniger bekannt. Wir erkennen es gleich links
und rechts daneben, wo ein Esel und eine Ziege an Land
getragen werden. Und wer würde unterstellen, daß Esel und
Ziegen Schwarzafrika unterdrückten?
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Das
letzte Bild ist ethnologisch interessant. Eine
Araber-Karawane erreicht eine Siedlung von Höhlenbewohnern
bei Iraku, im nördlichen Hochland von Deutsch-Ostafrika. Es
handelt sich hierbei wohl um die Waniraku, einem
Ackerbauernvolk, das ihre Temben (Behausungen) auch unter
der Erde baut.
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06. März 2012
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