Als
Neukamerun wurde ein Gebiet in Zentralafrika bezeichnet, das infolge
der Agadir-Krise durch das sogenannte
Marokko-Kongo-Abkommen vom
4.
November 1911 von Frankreich als Kompen-sation für koloniale
Aktivitäten in Marokko an das Deutsche Kaiserreich abgetreten und an
die deutsche Kolonie Kamerun angegliedert wurde. Ziel der deutschen
Politik war es, einen direkten Zugang zum schiffbaren Kongo zu
erhalten und, im Hinblick auf eine erwartete Aufteilung von Belgisch-Kongo an andere europäische Kolonialmächte, sich eine
günstige Ausgangsposition zur Abrundung des deutschen
Kolonialbesitzes in Mittelafrika zu verschaffen. In diesem
Zusammenhang wurde auch die Bezeichnung „Deutsch-Congo/Kongo“
verwendet.
Im
Friedensvertrag von Versailles wurde 1919 bestimmt, dass Neukamerun
ersatzlos wieder unter die französische Kolonialherrschaft in
Französisch-Äquatorialafrika ging.“
(Wikipedia) |
Neukamerun
als deutsches Gebiet existierte nur wenige Jahre. Eine praktische
Inbesitznahme mit militärischer Absicherung, Erkundung oder gar
Aufbau einer
Infrastruktur fand nicht statt. Man mag sich das vereinfacht so
vorstellen, daß es über gemeinsame Expeditionen mit den Franzosen,
um sich dort umzusehen, einige Bauten zu übergeben, sich den
örtlichen Bewohnern vorzustellen und ein paar Fahnen auszutauschen,
kaum hinausging.
Daher
gibt es wenig Literatur zum Thema und grafische Spuren in der
deutschen Alltagskultur sind rar. Ein Grund mal in dieser Richtung
zu suchen. Da Kakao einer der wichtigsten deutschen Einfuhrgüter aus
Kamerun war, wundert es nicht, daß hier die Schokoladenhersteller
Sarotti und Stollwerk auftauchen.
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