Deutschlandkarte vom Oberlausitzer Volks-Boten


(von Arne Schöfert)

 

Werbekarten von Stadt, Land oder Kreis begegnen uns auch heute immer wieder. Besonders Zeitungsverlage nutzen dies Medium. Den Druck hat man eh im Haus und Grafiker sind auch an der Hand. Schöne Karten mit Kolonialmotiven aus dem Kaiserreich sind selten. Bekannt ist die schöne Karte „Die Deutschen Kolonialgebiete“ von 1902 der Zeitung „Deutsche Reichspost“ (eine Badischen Zeitung, die nichts mit der richtigen Post zu tun hat), weil sie seit einigen Jahren als Nachdruck verfügbar ist. Schnell erkennbar am gelb gefärbten Feld mit dem Zeitungsnamen. Im Original mit 78x54 cm etwas größer als der Reprint mit 70x50 cm.

 

 

Die bombastische „Karte von Deutschland und seinen Kolonien“ der regionalen Zeitung „Oberlausitzer Volks-Bote“ ist so gut wie unbekannt und sticht aus dem üblichen Rahmen hervor. Auf 109 x 125 cm gibt es viel zu entdecken. Neben diversen Karten und Statistiken sind sogar die „Volkstypen“ der Kolonialgebiete zu entdecken. Das ganze schmuckvoll dekoriert mit vier Küstenszenen.

Für welche Kunden solche teuren Karten gefertigt wurden, gibt zu denken. Sicher gingen die nicht als Werbegeschenke an die Abonnenten in Sachsen. Vielleicht an Firmen, die regelmäßig große Anzeigen geschaltet hatten. Sicher ein „Hingucker“ im Kontor.

Leider ließ sich trotz aufwändiger Recherche nicht ermitteln, wann der 14.Jahrgang des Oberlausitzer Volks-Boten erschienen ist. Die Zeitung hat erstaunlicherweise keine echten Spuren in sächsischen Archiven hinterlassen und wurde auch nicht amtlich gesammelt. Nach den Karten ist sie auf den Zeitraum 1901 (Samoa) und 1911 (Kameruner „Entenschnabel“) einzuordnen.

 

 

 

 

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