Der
„Krickel-Lange“ gehört als Primärquelle zur „Standartliteratur“ für Uniformkundler.
Jeder, der sich ernsthaft
mit den Uniformen im Deutschen Kaiserreich befasst, kennt das Sammelwerk,
das im Verlag Max Hochsprung, Berlin 1888-1982 erschienen ist. Wer diesen
Titel nicht in seinem Literaturverzeichnis zu einem uniformkundlichen
Aufsatz aufführt, wird beim Leser Verwunderung ernten. Krickel hat die
Zeichnungen gemacht und Lange war Archivar des Grossen Generalstabes und
Premier-Lieutenant a.D.
Das
Hauptwerk ist ab 1888 als Loseblattsammlung im Folio-/Querformat erschienen.
Im Textteil mit vielen Holzstichen und einem Bildteil, der 45 große, farbige
Chromlithografien umfasste, die zum Teil mit Gold und Silber gehöht wurden(!).
Die originale rote Leinenmappe war mit farbiger zum Teil in Gold geprägter
Verzierung.
1892 kamen noch „Nachträge und Berichtigungen“ die dann (teilweise?) aber
nur noch im viel kleineren Oktavformat als farbige Leporellos aufgelegt
wurden. In den Nachträgen wurden auf einige Infanterieeinheiten, die Kavallerie
und – jetzt wird es für uns wichtig – auf Marine- und Kolonialtruppen
eingegangen.
Der Marine-Leporello,
so hübsch er auch aufgemacht ist, bietet leider nur wenig zur
Kolonialgeschichte. Neben je zwölf Marine- und Schiffsbildern gibt es
nur ein einziges der „Schutz-Truppen“!
Wir
stellen hier das Titelbild, die „Schutz-Truppen“-Tafel und je ein Bild
von Marineeinheiten und Schiffen als Muster vor.
Vom
„Krickel-Lange“ existieren diverse Nachdrucke der letzten Jahre nicht
nur aus dem deutschsprachigen Raum. Leider in der Ausführung oft lieblos
und sogar – zu meinem völligen Unverständnis : unvollständig!.
Was
in der Erstauflage als teures und aufwändiges Monumentalwerk von Künstlerhand
geschaffen wurde, wird heute mancherorts als billiger Ramschdruck verschachert.
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