Simplicissimus: Kolonial-Spezial-Nummer
 

Der „Simplicissimus“ war wohl die bekannteste, satirische Wochenzeitschrift des Kaiserreiches. Sie erschien seit 1896 in München und steigerte die Auflagenzahl von anfänglichen 15.000 bis auf über 85.000.

„Seinen großen Erfolg (...) verdankte der "Simplicissimus" sowohl seiner geistvoll streitbaren politischen Aktualität als auch der künstlerischen Qualität seiner Zeichnungen und Literaturbeiträge. Thomas Theodor Heine gehörte mit zu den besten Zeichnern: Seine angriffslustige, gefährlich dreinschauende, zähnefletschende und ihre Ketten sprengende rote Bulldogge - ein Zeichen des Protestes gegen Kaiser und Junker, Militär und Klerus, Imperialismus und Preußentum, Beamten- und Philistertum - war das Wappentier und Symbol des "Simplicissimus". Auch die Auseinandersetzungen mit der Zensur und Justiz, Gerichtsverhandlungen, Geld- und Haftstrafen erhöhten die Popularität.
Nach Beginn des Ersten Weltkrieges gab der "Simplicissimus" seine
oppositionelle Haltung auf und öffnete sich Nationalismus und Chauvinismus. Er wurde noch bis 1944 herausgegeben, doch den Erfolg der Vorkriegszeit hat er nicht mehr erreichen können.“

(Quelle Deutsches Historisches Museum, Lemo)


Im Jahr 1904, als der Krieg in Deutsch-Südwestafrika ausgebrochen war und Kriegsnachrichten aber auch Diskussionen um den Sinn von Kolonien die Zeitungsspalten füllten, gab der „Simplicissimus“ eine „Spezial-Nummer - Kolonien“ heraus. Voll gepackt mit gewohnt guten Karikaturen, diesmal aber nur mit dem Schwerpunkt „Kolonien“.
 

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