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Reise in die deutschen
Kolonien
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Die
deutsche Jugend mit den deutschen Kolonien bekannt zu machen
und ihr Interesse daran zu wecken, ist der Zweck dieses Spieles.
Es wird darin eine Rundreise geschildert und die wichtigsten
Punkte kommen in deren Verlaufe zur Darstellung. Die Reise beginnt
in Hamburg, berührt zuerst das Kap Verde, die westlichste Spitze
von Afrika unter französischem Schutze stehend.
Togo
ist die erste deutsche Kolonie, die wir betreten. Ein Land so
groß wie Portugal, mit ca. 2 Millionen Einwohnern. 1884 von
Deutschland erworben durch Vermittlung des Afrikareisenden Dr.
Nachtigal. Der Hauptort und Sitz der Regierung ist Lome an der
Küste.
Die nächste Kolonie ist Kamerun, fast so groß wie das Deutsche
Reich selbst. (ca. 500 000 Quadratkilometer). Hauptsächlich
wohnen dort Bantu- und Dualaneger. Hauptort ist Viktoria. Die
Kolonie wurde durch Dr. Nachtigal für Deutschland erworben.
Dann
geht die Reise weiter nach Deutsch-Südwest-Afrika, ca. 830 000
Quadratkilometer groß. Ebenfalls im Jahre 1884 vom Deutschen
Reiche übernommen. Die Eingeborenen sind Hottentotten, Herero
und Damara. Hauptort ist das befestigte Windhoek, der Landungsplatz
ist Swakopmund.
Wir
verlassen nun die an der Westküste Afrikas gelegenen deutschen
Kolonien und fahren um das Kap der guten Hoffnung herum, wobei
ein kurzer Besuch in Kapstadt gemacht wird, der Hauptstadt der
englischen Kapkolonien, an der Tafelbai gelegen.
Von
hier besuchen wir die größte deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika,
die fast doppelt so groß ist, als das Deutsche Reich (995 000
Quadratkilometer). In dieser Kolonie befindet sich der höchste
Berg Afrikas, der 6000m hohe Kilimandjaro. Die Hauptstadt ist
die Hafenstadt Dar-es-Salam. An dieser Kolonie liegen auch die
großen afrikanischen Seen Victoria-Nyansa und Tanganikasee.
Deutsch-Ostafrika wurde im Jahre 1884 durch
Vermittlung von Dr. Peters vom Deutschen Reiche übernommen.
Nun geht
die Reise weiter gegen Osten, durch den Indischen Ozean und
wir landen zunächst in der holländischen Inselkolonie Java.
Eine der großen Sunda-Inseln mit der Hauptstadt Batavia.
Von hier
aus geht die Reise weiter zwischen dem Festland Australien und
der Inselwelt des Stillen Ozeans nach der Insel Neu-Guinea,
zum Kaiser Wilhelms-Land, welches den nordwestlichen Teil dieser
Südsee-Insel bildet. Kaiser Wilhelms-Land ist halb so groß wie
das Königreich Preußen Der Hauptort ist Friedrich Wilhelmshafen
an der Astrolabe-Bai.
Von hier
aus werden nun die im deutschen Besitz befindlichen Inseln und
Inselgruppen besucht. Zuerst der zunächst gelegene Bismarckarchipel
und die Salomonsinseln. Die Hauptinsel der deutschen Salomonsinseln
Bougainville. Im Bismarckarchipel die Insel Neu-Pommern. Immer
weiter nach Osten fahrend besuchen wir die Samoa-Gruppe, deren
Hauptinsel Upolu, seit 1899 in deutschem Besitz sich befindet.
Hauptstadt Apia. 1899 scheiterten vor Apia 2 deutsche und 2
amerikanische Kriegsschiffe bei einem Wirbelsturm und viele
Handelsschiffe. Samoa ist das östlichst gelegene Inselreich.
Von
hier aus fahren wir weiter nach Nordost zu den Marschallinseln,
33 flache Inselchen auf einen Meeresraum verteilt etwas so groß
wie das Königreich Preußen. Hauptstadt ist Jabor auf der Jaluit.
Weiter gegen Westen kommen wir an die Inselgruppe der Karolinen.
Es sind dies ca. 700 kleine Inseln und Inselchen, die das Deutsche
Reich im Jahre 1899 durch Kauf von Spanien sich erwarb. Die
Hauptinsel ist Ponape. Ein kurzer Besuch wird nach einer in
der Nähe der Philippinen gelegenen Sondergruppe der Karolinen
gemacht, den Palau-Inseln, deren Bewohner aus dem vulkanischen
Gestein merkwürdige Geldsteine
herstellen.
Nun
geht die Reise wieder mehr nach Norden zu den Marianen. 15 flache
Inselchen, deren größte Saipan ist, wo auch die Verwaltung sich
befindet.
Wir haben nunmehr den größten Teil der deutschen Kolonien gesehen
und es bleibt nur noch übrig das Deutsche Schutzgebiet der chinesischen
Halbinsel Schantung zu besuchen. Im Vorüberfahren besuchen wir
Nagasaki, eine bedeutende Hafenstadt Japans, und landen dann
in der Bucht von Kiautschou, in der Hafenstadt Tsingtau. Hier
betreten wir wieder den Kontinent. Die Bucht von Kiautschou
wurde vom Deutschen Reich 1897 auf 99 Jahre von China gepachtet
und in dieser kurzen Zeit wurde dort eine bedeutende Kolonie
gegründet, welche große Aussichten für die Zukunft bietet. Auf
dem Rückwege passieren wir die Philippinen, fahren vorüber an
Borneo und Sumatra durch die Straße von Malaka in den indischen
Ozean und vorüber an der Insel Ceylon durchs Rote Meer und durch
den Suez-Kanal ins Mittelländische Meer. Dann landen wir in
Triest, von wo aus der Bahnzug uns in die Heimat bringt.
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Spielregeln
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Zuerst wird aus der Reihe der Mitspielenden
ein Direktor gewählt, der das Spiel leitet.
Zum Zeichen seiner Würde wird ihm der Orden
angeheftet. Jeder Teilnehmer wählt sich
eine Ziehfigur aus und zahlt dafür 15 Marken
in die Kasse.
Es wird mit 3 Würfeln gespielt. 2 sind gewöhnliche
Würfel mit den Augen 1/6, der andere hat
eine rote und eine schwarze Seite. Man kann
auch nur mit einem Augenwürfel spielen.
Die Reise beginnt in Hamburg und jedes rückt
um so viele Nummern vor, als Augen geworfen
sind.
Kommt es vor, daß ein Spieler durch seinen
Wurf auf eine Nummer käme, die schon von
einem anderen besetzt ist, so ist sein Wurf
ungültig, er muß auf seiner früheren Nummer
warten, bis er wieder an Werfen kommt, selbst
dann wenn dies mehrmals nach einander vorkommen
sollte. Das Ziel 55 kann erst dann besetzt
werden, wenn der Würfel genau hineintrifft.
Wirft er dagegen mehr Augen, so muß er um
so viel wieder zurück, als er zu viel Augen
geworfen hat.
Beim Rückmarsch sind alle Strafbestimmungen
aufgehoben.
Wer mit dem Farbenwürfel schwarz wirft,
zahlt 1 M. an die Kasse. Wer damit rot wirft,
muß eine der 6 Karten ziehen und ausführen,
was darauf bezeichnet steht.
Die besonderen Regeln sind in der Tabelle
„Wurfregeln“ nachstehend angegeben.
Wer zuerst an Nro.55, das Ziel kommt, hat
das Spiel gewonnen und erhält die ganze
Kasse. |
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Wurfregeln |
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2. |
Kap Verde: zahlt französischem Zoll 2M. |
3. |
Lome: Landung in der Kolonie Togo. Wer zuerst
dort ankommt, erhält 3 M. |
5. |
Aneho: Muß sich auf das Bild Nachtigal setzen
und wartet ab bis der Letzte vorüber ist. |
9. |
Wer zuerst nach Kamerun kommt, erhält 3
M. |
10. |
Duala: Musik: Zahlt für das Conzert 2 M.
an die Kasse |
12. |
Mission Engelberg: Sobald jemand die Mission
betritt, zahlt jeder Mitspieler 2 M. an
die KasseMission Engelberg: Sobald jemand
die Mission betritt, zahlt jeder Mitspieler
2 M. an die Kasse |
14. |
Elfenbein: Kauft sich Elfenbein und zahlt
seinem Nachbar links 2 M. |
16. |
Schutztruppenlager: Sammelt für die tapferen
Schutztruppen bei jedem Mitspieler 3 M.,
den Betrag bekommt derjenige, der zunächst
auf 20 kommt. |
19. |
Windhoek: Bleibt hier gefangen solange bis
jemand eine 6 wirft. |
20. |
Herero-Aufstand: Darf wenn er hierkommt,
noch zweimal hintereinander werfen. |
22. |
Kapstadt: Zahlt 8 M. englischen Zoll an
die Kasse. |
23. |
Norogoro-Bahn: Um den 3fachen Wurf voran. |
30. |
Victoria-Nyansa: Wer an den großen See kommt,
muß auf das Bild von Emin Pascha 2 M. legen,
die der zuletzt Passierende erhält. Ist
er selbst der Letzte, so zahlt er 2 M. |
33. |
Java: Zahlt für den holländischen Zoll 2
M. an die Kasse. |
34. |
Bongu: Wer zuerst Nue-Guinea betritt, erhält
2 M. aus der Kasse. |
38. |
Duck-Duck: Fürchtet sich vor der Maske.
Sitzt unter den Tisch. Zahlt jedem 1 M. |
40. |
Bougainville: Wer hier in das Gebiet der
Inseln eintritt, erhält von jedem 2 M. |
41. |
Samoa: Ertrinkt bei der Sturmflut. Kommt
ganz aus dem Spiel und zahlt 8 M. in die
Kasse. |
42. |
Tanzt einen Insulanertanz um den Tisch und
erhält von jedem 1 M. |
48. |
Sarapan: Letzte Inselstation: Um den doppelten
Wurf zurück. |
49. |
Japan: Um den zweifachen Wurf zurück. |
51. |
Chinesische Seeräuber: Wird gefangen und
muß 6 M. Lösegeld zahlen und einmal mit
Werfen aussetzen. |
52. |
Tsingtau: Wer diese Stadt als Erster betritt,
erhält 1 M. von allen Mitspielern. |
54. |
Suez-Kanal: Kann nur mit einem geraden Wurf
passiert werden. |
55. |
Ziel. Wer dieses Ziel mit geradem Wurf betreten
kann, hat das Spiel gewonnen und erhält
die ganze Kasse und alle Marken, die noch
auf dem Tableau sich befinden. |
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30. Mai 2010
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